Sammary - The Dream (CD)
Sammary - The Dream (CD)

Sammary - The Dream (CD)

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Langsam zum Mitschreiben: vor anderthalb Jahren veröffentlichte die aus dem Rhein-Main-Gebiet stammende Band Sammary ihr Debut-Album "Monochrome". Die Band bestand aus dem neunzehnjährigen Sammy Wahlandt, der alle Stücke komponiert und betextet sowie alle Instrumente gespielt hatte, sowie aus drei Sängerinnen. Heute veröffentlichen Sammary ihr Zweitwerk "The Dream", bei dem sich Sammy Wahlandt auf die Drums zurückgezogen und fünf Musiker dazu geholt hat, von denen vier so wie er um die 20 Jahre alt sind und einer Mitte 50 ist, was nachvollziehbar ist, da es sich hierbei um seinen Vater Jörg handelt. Von den drei Sängerinnen ist nur noch eine übrig geblieben, nämlich Stella Inderwiesen, die nun alleine die Lead Vocals stemmt. Geschrieben hat Sammy Wahlandt wiederum, aber diesmal nicht ganz im Alleingang, denn ein Stück hat er zusammen mit dem neuen Mann am Synthesizer, Ivan Khobta, komponiert und eines stammt von einer der beiden Sängerinnen vom Erstling, die nicht mehr dabei ist. Klar geworden? Noch mal von vorn? Nee, lieber die CD in den Player und die Start-Taste drücken, denn es lohnt sich!

Das Stück "Cascades" eröffnet das Album mit einem Intro aus viel Krawumm und ohne noise reduction. Der vorzügliche Gitarrist Marvin Kollmann, der das Album auch produziert hat, zeigt gleich hier, dass er ebenso kunstvoll wie beherzt in die Gitarrensaiten greifen kann. In ruhigeren Passagen wird klar, dass Sängerin Stella trotz oder gerade wegen ihrer Ausbildung als Jazz-Sängerin in der Lage ist, den komplexen Aufbau der Musik von Sammary vorzüglich zu unterstützen. Trotz der harten Gangart, das Stück bleibt melodisch. Erste Anklänge an Porcupine Tree sind nicht zufällig, da Mastermind Sammy Wahlandt ein großer Fan von Steven Wilson ist. Das folgende "Trance" dient als Plattform, auf der Stella Inderwiesen das Gold in ihrer Kehle ausbreiten kann. Das Stück klingt beschwingt, ohne dabei auf musikalische Komplexität zu verzichten. Dass so etwas ein Zwanzigjähriger geschrieben hat, ist unfassbar. Das rein instrumentale "Oscillation" ist trotz seiner Kürze (1:40 Minuten) ganz großes Kino für die Ohren. "Voices" mit seinen abwechslungsreichen musikalischen Bausteinen ist trotz seiner Gitarrenwände ein melancholisches Stück, das eher atmosphärisch als rau aus den Boxen kommt. Selten kam jemand außerhalb des Dunstkreises von Steven Wilson musikalisch näher an Porcupine Tree heran! Das folgende "The Game" klingt eher verhalten-elegisch und zeigt die Sängerin in hohen Tonlagen, auf "Rotations" erklingt ihr Gesang engelhaft-zart. Dem setzt das anschließende Titelstück "The Dream" einen treibenden Rhythmus mit verstärktem Gitarreneinsatz entgegen, der eine düstere Atmosphäre erzeugt. Zart und atmosphärisch-schwebend beginnend, um dann auf Breitwand-ArtRock um- und wieder zurückzuschalten, nähert sich das Album mit "Eulogy for a Dream" seinem Ende. Das abschließende "Awake" streichelt den Hörer mit einer Club-Atmosphäre, bestehend aus Gesang und Pianoklängen, aus diesem Album heraus.

Im Fazit kann es nur ein Fazit geben: wer es mit dem ArtRock hält, für den ist "The Dream" ein Muss! So qualitativ hochwertig wird diese Spielart des Rock selten gegeben.

01 Cascades
02 Trance
03 Oscillation
04 Voices
05 The Game
06 Rotations
07 The Dream
08 Eulogy For A Dream
09 Awake

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