Inspirieren, aber nicht schönmalen. Oft positiv, manchmal aber auch gnadenlos ehrlich Einen Platz in unserer komplexen Welt zu finden beschäftigt die Jungs der 2015 gegründeten Karlsruher Post-Grunge Band OX. Neue Wege gehen, sich etwas trauen und Rückschläge aufarbeiten, das fordern sie von sich selbst und von ihren Zuhörern. Mit „Breaking Point“ erscheint nach dem Debütalbum „Rewind to Overwrite“ (2016) nun das zweite Album der musikalisch hörbar gereiften Band rund um Sänger und Songwriter Simon Ochs.
Mit harten Riffs, melodiösen Refrains und eingängigen Songs hat die Band sich nach ihrem stilistisch noch nicht eindeutig festgelegten Debütalbum nun ihre eigene Identität zwischen 90er-Grunge und modernen Rocksounds erschaffen. Diese reicht von härteren, teilweise mit modernen Synthi-Sounds angereicherten Songs wie „Leftover“, rhythmisch-groovigen Rocksounds („Never Wanted to Be Like You“, „Going Down“) bis hin zu eingängigen Mid-Tempo Rocksongs („Disappointed“). Dazu gesellen sich zudem tanzbare Nummern wie „Breaking Point“ und sogar eine sich langsam aufbauende, orchestral arrangierte Ballade („A New Start“).
Textlich beschäftigt sich die Band mit gesellschaftskritischen Themen und zwischenmenschlichen Problemstellungen. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Song „Fade Away“. Eingeleitet von akustischen Gitarren und einer Slide-Gitarre entwickelt er sich im Folgenden zu einer echten Rockhymne. Abgerundet wird das vom Grammy-nominierten Soundengineer Robin Schmidt gemasterte Album durch einen absolut zeitgemäßen, sehr vollen, drückenden Sound, der trotzdem noch sehr transparent aus den Boxen kommt. OX hat auf ihrer zweiten Platte zu ihrem eigenen Stil gefunden und bietet in knapp 40 abwechslungsreichen Minuten modernen und musikalisch ansprechenden Rock, bei dem einige Songs mit Sicherheit nicht so schnell den Gehörgang verlassen werden.
01 Never Wanted To Be Like You
02 Disappointed
03 Going Down
04 Fight For You
05 Fade Away
06 Alive
07 A New Start
08 Breaking Point
09 Leftover
10 Broken