Climax Blues Band - Hands of Time (12" Vinyl-Album)
Lange ist es, was Neuveröffentlichungen der Climax Bluesband angeht, ruhig geblieben. Die aktuelle Besetzung, die nach zahlreichen Umbesetzungen zwar kein Gründungsmitglied mehr hat, gibt mit „Hands Of Time“ endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen mit neuen Songs und setzt die über 50-jährige Bandgeschichte fort.
Dabei besinnt die Band sich auf die schon in der Vergangenheit bewährte instrumentale Struktur und dem ihr eigenen Groove. Der charismatische Fronter Graham Dee nimmt den Zuhörer, mit seiner eindringlichen leicht kratzigen, aber sehr klaren Stimme bei den Songs, in seinen Bann. Die Stücke haben meist klare Rhythmusstrukturen, welche sich im Bereich Blues bis Rock, teils mit souligen Einflüssen, meist im Midtempo befinden. Eingestreut sind auch einige Balladen, die den Zuhörer ins Träumen bringen können und nochmals die Ausdrucksstärke Dees Stimme beweisen.
Die Grundlage für den kompakten Sound legen die schon seit über 30 Jahren in der Band spielenden Neil Simpson am Bass und Roy Adams am Schlagzeug.
Eine besondere Note bringen die Urgesteine der Band, Lester Hunt an der Gitarre und George Glover an den Keyboards in den unverkennbaren Sound ein. Hunt mit Rhytmusarbeit und klar gespielten eingestreuten Soli verzichtet auf überflüssigen Schnickschnack, sondern bevorzugt klare Töne, während Glover nicht nur die Songs mit Klangteppichen untermalt, sondern auch mit furiosen und einfühlsamer Leadarbeit an den Keyboards und am Piano überzeugt.
Frischen Wind haben aber mit Sicherheit der schon genannte Graham Dee am Gesang und Chris Aldridge am Saxofon und der Mundharmonika der Band eingehaucht, welche erst 2012 zur Band gestoßen sind. Aldridge mit starken Saxophonsoli ist dabei zuweilen ein kongenialer Partner von Hunt an der Gitarre.
Ein erfrischendes Songwriting, was sich an der Bandgeschichte orientiert, hat der Climax Blues Band wieder neues Leben eingehaucht, was an die Erfolgszeiten der Band anknüpft und nicht nur bei den eingefleischten Fans der Briten Gefallen finden wird.
Mit „Hands Of Time“ hat die Band auf jedem Fall ein eindrucksvolles abwechslungsreiches Album ohne musikalische Lückenfüller hingelegt, welches die musikalische Stärke der Band zeigt und belegt, dass sie noch einmal richtig durchstarten wollen. Der Kauf des neuen Werks wird den Fans mit Sicherheit die Wartezeit auf eine kommende Tour verkürzen und vermutlich sogar das sehnsüchtige Warten darauf verstärken.
(Text: Gernot Mangold)
01 Ain’t That A Kick In The Head
02 Straight Down The Middle
03 What’s Your Name
04 Flood Of Emotions
05 17th Street Canal
06 Hands Of Time
07 The Cat
08 Wrong Time