Dessen mag sich auch Franz Schubert bewußt gewesen sein, als er das gleichnamige Kunstlied komponierte. Und nicht nur er, denn zieht sich diese Erkenntnis nicht schon durch viele Jahrhunderte? Und auch in der Kunst, vor allem in der Musik, widmete man sich diesem Thema: Die unerfüllte, zurückgewiesene, enttäuschte und tief verletzte Liebe einer Frau zu einem Mann. So stellt die leidende Frau quasi das Leitmotiv dieser CD dar, in der Katja Stuber und Boris Kusnezow ein in seiner Zusammenstellung gewagtes, geradezu provokantes Programm eingespielt haben, das dieses Leitmotiv bei Schubert vorstellt, etabliert und folgend in zwei weiteren Lesarten bei Paul Hindemith und Kurt Weill variiert.
Stuber und Kusnezow sind dieses programmatische Wagnis eingegangen, weil sie es können! Sie beweisen auf dieser CD ihre unglaubliche stilistische Wandlungsfähigkeit und ihr breites Repertoire, das sie vollkommen überzeugend interpretieren. Dabei brennen sie förmlich die manchmal beinahe dogmatische Aufführungspraxis nieder und stellen unter Beweis, dass stilistische Grenzen fließend sind und sein sollten.
1 Die Unterscheidung Op. 95 Nr.1
2 Lachen und Weinen
3 Erster Verlust
4 Das Echo
5 Die Männer sind méchant
6 Romanze
7 Die Trunkene Tänzerin
8 Wie Sanct Franciscus schweb' ich in der Luft
9 Traum
10 Auf der Treppe sitzen meine Öhrchen
11 Vor dir schein' ich aufgewacht
12 Du machst mich traurig - hör'