Space Elevator - Persona Non Grata (CD)
Acht Jahre nach ihrem Debütalbum ist Space Elevator mit "Persona Non Grata" ein bemerkenswertes drittes Album gelungen. Das Album enthält elf herausragende Titel, die von Leadsängerin The Duchess und Gitarrist David Young geschrieben wurden. Das Songwriting basiert auf den musikalischen Einflüssen der größten und besten Bands der Geschichte, jedoch mit einem modernen Twist, der einen einzigartigen Sound bei Space Elevator erzeugt. Die Songs sind im klassischen Rock-Genre angesiedelt, weisen aber auch Elemente von Pop, Prog und sogar Funk wie bei "Love You Better", auf.
Nach dem cineastischen Intro „Persona Non Grata, Part 1“ mit seiner Mischung aus akustischen Gitarren und Streichern, wird im direkt folgenden Part 2 der Aufzug in Fahrt gebracht. Schwere Gitarren und ein hartes Schlagzeug zusammen mit dem aggressiven Gesang von The Duchess verschmelzen zu einem hörenswerten komplexen und dynamischen Sound, der die instrumentalen Fähigkeiten der Band zur Geltung bringt. Das progressive Zusammenspiel von Gesang, der in manchen Sequenzen in einer Oper Platz finden würde, um sich kurz danach in eine Rockröhre zu wandeln, und teils in den Hardrock reichenden Gitarrenspiel, sorgen mit Unterstützung der starken Rhythmussektion für einen kompakten fetten Sound, mit Stil- und Tempowechseln. Dabei gelingt es der Band aber, diese Wechsel in den Stücken so ineinander zu verflechten, dass es zu keinen Brüchen kommt.
Die musikalische Nähe zum Frühwerk von Queen ist offensichtlich, aber auch Anklänge an Kate Bush, Genesis und sogar an moderne Ikonen wie Pink sind zu hören. So wird The Duchess starker Gesang in einigen Songs noch von zum Teil selbst gesungenen choralen Backgoundvoices z.B. in „Duchess Of This Town“ unterstützt, was auch Queen als Stilmittel einsetzte. Die Kernband, bestehend aus Schlagzeuger Brian Greene, Bassist Chas Maguire und Gitarrist David Young, wird ergänzt durch Klavier und Keyboards von Michael Bramwell, der zusammen mit Produzent Adam Vanryne zu einem bombastischen und theatralischen Stil beiträgt, der oft in den Grooves von Alice Cooper, Jellyfish oder Led Zeppelin zu finden ist. Space Elevator bleiben jedoch ihrem eigenen, einzigartigen Sound treu, der sich durch ihr Songwriting und ihren gemeinsamen Sound vom Mainstream abhebt.
Das abschließende "Reverie and Souvenirs" wandelt sich nach der Hälfte des Stücks von einer Power-Ballade zu einem sechzehntaktigen Music-Hall-Jazz, bei dem The Duchess einen exquisiten Harmoniegesang beisteuert. Der Hörer wird von der Vielfalt der Rhythmus- und Stilwechsel überrascht, die nahtlos ineinander übergehen und einige clevere Kompositionen und Arrangements zeigen.
Interessant ist, dass beim Zuhören manche Dinge erst beim zweiten oder dritten Abspielen richtig wahrgenommen werden, das Album nicht an Reiz verliert und so zum wiederholten Anhören einlädt.
In der Form kann Space Elevator bei Fans der klassischen und progressiven Rockmusik eine Lücke schließen, welche die altgedienten Bands hinterlassen haben und frischen Wind in diese Szene bringen.
01 Persona Non Grata, Part 1
02 Persona Non Grata, Part 2
03 Duchess Of This Town
04 Passive Aggression
05 Stevie Nicks Smile
06 First Girl On The Moon
07 Ritchie (See You Later Baby)
08 Cheeful Frank
09 Love You Better
10 I Will Hold On To You
11 Reverie And Souvenirs