Anna malt nicht – sondern Anna dichtet, singt, komponiert und spielt. Das Ergebnis: currygelb – das Debutalbum der Singer-Songwriterin mit Ruhrgebietswurzeln und oldenburger Beharrlichkeit.
Vier Jahre hat die Multiinstrumentalistin (Violine, Viola, Gitarre, Klavier) und Sängerin geschrieben, getüfftelt, aufgenommen, verworfen und wieder produziert, um nun elf Perlen ihres Schaffens auf den ersten Silberling zu bannen. Die Texte sind stets überraschend, manchmal verwirrend, doch immer authentisch und zehn der elf Songs in deutscher Sprache. Dabei ist jedes Wort liebevoll inszeniert und alle Wörter zusammen sind große Teile des menschlichen Daseins abdeckend. Um Tod, Freundschaft, Liebe, die Geschwindigkeit des Lebens oder eben um currygelbe Hemden ranken sich ihre Geschichten, die sie stilübergreifend präsentiert.
Zusammen mit Malik Schilling (Percussion) und Pädda Reckzeh (E-Bass, Kontrabass) hat sie ihre Geschichten in kleine, manchmal minimalistische musikalische Gewänder gepackt, die stilistisch einen weiten Bogen von Pop, Jazz, Blues bis hin zum klassischen Singer-Songwriter Stil spannen und dabei durchaus über rockige Einflüsse oder orientalische Prisen verfügen. Der Pianist David K. Ehlers und der Gitarrist Heere Junker als Gäste setzen dabei jeweils kleine Highlights.
In ihrem Booklet schreibt Anna:
„Die ersten Songs haben wir im Herbst 2017 aufgenommen und danach habe ich sie alle wieder umgeschmissen - neue geschrieben, neu getextet, neu aufgenommen. In diesen vier Jahren bis heute ist so viel passiert - es hätte nicht nur tausend Gründe gegeben, dieses Album niemals zu Ende zu produzieren. Aber wir haben es getan […] Danke Pandemie, dass du uns Raum verschafft hast. Ohne den ersten Lockdown wären wir wohl nie fertig geworden.
[…] currygelb ist mein Cordhemd und war bis hierhin schon eine tolle Reise. Wir hoffen, dass man das hört.“
Anna Reckzeh (Jahrgang 2002) wuchs die ersten drei Jahre ihres Lebens in der Ruhrgebietsmetropole Bochum auf und migrierte dann mit ihren Eltern ins Oldenburger Münsterland - ihre Heimat liegt jedoch nach wie vor irgendwo zwischen Ruhrpott und Rheinland. Ihre musikalische Reise begann bereits in jungen Jahren durch ihr Elternhaus, in dem viel musiziert wurde. Es folgte dann mit knapp vier Jahren der Wunsch, Geige lernen zu dürfen. Nach sieben Jahren Unterricht an der örtlichen Musikschule wechselte sie in die Begabtenförderung der Musikschule der Stadt Osnabrück und studiert nun am dortigen Institut für Musik (IfM) klassische Violine, Musikpädagogik und Jazz-Gesang. Durch ihre musikalische Vielseitig- und Vielsaitigkeit ist sie inzwischen gern gesehener Gast bei Studioproduktionen oder auch live-Performances. Ihren musikalischen Rahmen erweitert die Preisträgerin des Treffen junge Musik-Szene der Berliner Festspiele (2017) sowohl bei den Workshops und Meisterkursen des Morgenlandfestivals Osnabrück als auch aktuell bei operationderkuenste in Berlin (2021). Ein Musikerinnen-Dasein losgelöst von einem festen Genre oder Musikstil ist ein großer Traum der Künstlerin, nach dem sie ihr musikalisches und nicht-musikalisches Agieren ausrichtet.