„Close Your Eyes“ – der Titel, den der Trompeter Bill Petry seinem Debütalbum gegeben hat, lässt sich als Gebrauchsanweisung lesen: Man höre diese Musik als Angebot zum Innehalten, zur Entschleunigung, zur Selbstvergewisserung in Zeiten von Unsicherheit, Krisen und hektischem Alltag. Nicht Augen zu und durch, vielmehr Augen schließen und sich auf die Ruhe einlassen, die dieser Musik eigen ist. Vertraute, innige Geschichten werden erzählt, Geschichten, die sich durch die Sprache der Musik vermitteln, Lieder, die in diesem Fall ohne Worte auskommen. Zurückgenommen, vertrauend auf die Schönheit der Musik, harmonisch gleichwohl raffiniert und melodisch berührend spielt Petry seine besondere Stärke aus: einen unverwechselbaren Ton, reich an Nuancen, Farben, Emotionen.
Mit „Close Your Eyes“ ist Bill Petry ein reifes und ein sehr persönliches Album gelungen. Er ist ein Musiker, der sich nicht mehr finden muss, der seine Stimme bereits gefunden hat. Stilistisch lässt sich Petry in keine Jazz-Schublade stecken. So arbeitete er als Solist neben Jazzgrößen wie Billy Hart, Riccardo Del Fra und Till Brönner, immer wieder auch genreübergreifend mit international gefeierten Musiker:innen wie Lisa Batiashvili und Daniel Hope. Till Brönner, der das Debütalbum produziert hat, sagt über seinen Trompeterkollegen, er müsse lediglich zwei Töne hören, um zu wissen: Da spielt Bill Petry! Zwei seelenverwandte Musiker haben sich für dieses Projekt zusammengetan: Petry, ebenso wie Brönner, spielt die Trompete auf eine Art und Weise, die der menschlichen Stimme möglichst nahekommen soll.
Als Produzent hat sich Brönner schon längst einen Namen gemacht – anfangs mit dem großformatigen Projekt 17 Millimeter der späten Hildegard Knef (1999), darauffolgend durch Arbeiten für so unterschiedliche Künstler wie Manfred Krug, Thomas Quasthoff oder die No Angels. Mit Close Your Eyes hat Brönner nun erstmalig ein Album für einen anderen Trompeter produziert.
“This album simply needed to be recorded! I feel every note in it, and I am proud having been a part of Bill Petry’s debut. You will hear and read a lot about him in the future. Trust me.” (Till Brönner)