EM HUISKEN & JANK FRISON

Huch! Das gibt es doch gar nicht!!?? Die Friesen singen doch nicht, oder?
Eben doch, wie man hier hören kann. Und sie tun es oft und gerne. Nur haben sie offenbar nie Interesse daran gehabt, ihre Gesänge aufzuzeichnen – jedenfalls gibt es kaum nennenswerte Überlieferung. War ihre Musik ihnen zu wertvoll?
So wählt das Duo jank frison (fries. jank = sehr starkes Verlangen, frz. frison = das Friesische, allerdings mit französisch/bretonischem „Aussehen“) den Weg, neue friesische Musik zu schaffen, die sich in den Texten an übergreifenden Grundwerten der Friesen orientiert: der Freiheit, der Verbundenheit mit dem Land und den Elementen, dem Mut zur Selbständigkeit und dergleichen mehr. Gesungen wird auf Saterfriesisch, Altfriesisch und Ostfreeske Taal – der besonderen ostfriesischen Variante des Niederdeutschen.
Die Musik der Salzküsten Europas ist ursprünglich stark von keltischem Einfluss geprägt. Besonders lebendig hat sich die festlandskeltische Kultur in der Bretagne halten und erneut ausbreiten können. In ihr kann man noch heute musikalische und Tanz-Traditionen finden, die es einst wohl rund um die nordische See gegeben hat, von den Färöern über Friesland bis eben in die Bretagne.
jank frison greift Elemente dieser Kultur auf, arbeitet sie um und in das eigene musikalische Schaffen ein. Dazu gehören manche bretonische Melodien, die Vorliebe für mythisch-historische Gesänge, aber auch die Rhythmen der mitreißenden meditativen Gemeinschaftstänze der Bretagne.
Jank frison sind Heike Büsing (Great Highland bagpipe, Small Pipe, Schäferpfeife, Krummhorn) und Stefan Carl em Huisken (Gesang, Akkordeon, Gitarre, Bombarde, Oboe).