Zur Person
Krazy: Sängerin, Songster, Bohemienne. In Köln wohnhaft, im Wort zuhause, in Musik unterwegs. Ging 1993 mit Dylan-Songs auf die Straße und ab 2008 in die Bühnen-Lehre bei Peter Sarach (RAUSCH, Cowboys on Dope). Ab 2010 gab es ihr erstes Solo-Programm in deutscher Sprache. Unzählige Auftritte auf Kneipen- Kleinkunst- und Theater-Bühnen später traf sie 2018 auf Meister- Songschreiber Danny Dziuk, der nach einer ersten Zusammenarbeit ihr Album Seifenblasenmaschine produzierte, das viel Lob und einen Platz auf der Longlist 2021/ 1 beim Preis der deutschen Schallplattenkritik bekam.
Zum Album IN STIEFELN
Fünf Jahre nach dem letzten Album Seifenblasenmaschine folgt Krazys Vinyl – Release in Stiefeln. Formal kein Longplayer, aber doch ein kleines Album, das große Distanzen verbindet - zeitlich-biographische, kontextuelle, musikalische.
Straßen- und Showbiz- Erfahrungen, in Songs verdichtete Einsichten und Betrachtungen einer eigenartigen Laufbahn zwischen Fußgängerzone und Theaterbühne. Eine Psycho-Analyse des Stiefeltragens. Trauer- und Lebensfeier im hymnischen Zusammenklang. Mehrfach scharf gereimter Einspruch gegen Zuschreibung und Festlegung von Identität, gegen falsche Erwartungen an Person und Programm. Krazy-typische poetische Untersuchungen von Wortfiguren, Begriffen und ihrer Anwendbarkeit in wechselnden Kulissen.
In Szene gesetzt werden Songs und Sängerin von gleich zwei kollegialen Produzenten:
Danny Dziuk, der schon Seifenblasenmaschine instrumental ins Werk setzte, teilt sich diesmal die Rolle mit Karl Neukauf, der 3 von 7 Tracks mit seinem Repertoire an Klängen und Referenzen interpretiert. Insgesamt divers sind Instrumentierung und Auslegungen des Song-Materials: Rumpelndes Schlagwerk, rauhe Percussion, Elektrogitarrengewitter und Orgeln, Jazz-Elemente, schwebende Atmosphären, elegisches Piano und Bläsersätze, aber auch trockene solo-unplugged -Präsentationen und ein Remix: Alles nebeneinander auf einem wilden kleinen Album, das sich nicht in ein Genre fügt, aber gerade deswegen in der Geheimptipp-Nische Freude verbreiten könnte.
Vom Kommen und Gehen zum Bleiben: Stand der Dinge, Rückschau, Werkschau. Ein Songster, zwei Produzenten, kein Genre. Neue Songs, die auf alte Geschichten zurückgreifen, alte Songs in neuer Fassung. In prächtigen Klangkulissen, solo auf der Rampe, im schwebenden Remix dazwischen: Verschiedene Formen der Substanz. Ambivalent wie der besungene Weg. Aus der Fußgängerzone auf die Bühne zur Vinyl-Platte. Auf ein paar verlässlichen Zeilen. Barfuß und in Stiefeln.
Die Fachpresse über Krazy + „Seifenblasenmaschine“
„Ihre Texte haben das seltene Potenzial zu unterhalten, nahe zu gehen, intelligent-lustig und berührend-emotional gleichzeitig zu sein. "Muss man erst mal hinkriegen", dachte ich beim ersten Anhören von ,Seifenblasenmaschine' (...) Und wenn man Krazy live erlebt, als wirklich originelle Gitarristin und Sängerin, dann hat man nach drei Songs das Gefühl, dass sie da nicht mehr alleine auf der Bühne sitzt. Denn ihre Texte erzeugen Bilder, leben und bleiben, stehen dann irgendwann rechts und links von ihr, hinter ihr und vorne am Bühnenrand, und sie zieht die Fäden und die Lyrics ziehen zurück. (…) Verrückt ist, dass diese Songs in beiden Formaten, orchestriert wie solo, absolut stark und lebendig bleiben, ganz egal ob sie von Piano- und Bläser-Sounds oder nur von Krazys Akustikgitarre getragen werden (…). Krazy ist einfach eine beeindruckende Musikerin.
Lothar Trampert , Gitarre & Bass Januar 2022 (Plattentipp)
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„Ein herrlich schräges und zeitloses Album ist aus der Zusammenarbeit der „kaltschnäuzigen“ Krazy und dem schlitzohrigen Arrangementfuchs Danny Dziuk entstanden. Ein Destillat aus dem Feinsten, was die Gossen des Pop zu bieten haben: (…) Verschrobene Melodiebögen hängen wie Neongirlanden über psychofolkigen Klanghinterhöfen. Schnarrende Bässe, knochenblanke Percusssion und getupfte Pianobluesminiaturen setzen die schrägkomische Ernsthaftigkeit von Krazys Lyrik unachahmlich in Szene. Ein poetisches und musikalisches Untergrundwunder ohnegleichen!“
Stadtmagazin Schnüss (Bonn) / Platte des Monats 07/2021
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„Krazys Texte sind sehr eigen. Sie nimmt ein Grundmotiv (...), assoziiert und spielt damit, wendet es hin und her, beleuchtet es von allen Seiten, um dann – das unterscheidet die Vorgehensweise von bloßer Assoziation um des Effektes willen – eine Emotion und Intellekt vereinende Wahrheit zu spüren und zu formulieren. Erst dann ist das Lied zu Ende.“
Frank Schwarzberg, trailer-ruhr.de Februar 2025