Hier kommt die Platt-Revolution mit Folk-Rock auf Plattdeutsch aus dem Osnabrücker Land. Wippsteert laden ein zum Plattdüütschabend der besonderen Art: Melodiöser Alternativerock trifft bollernde Folklore und Kneipencharme aus dem Gitarrenkoffer. Kurz: Mucke up Platt. Eigenkompositionen mit rustikalen Texten erzählen Alltagsgeschichten und Provinzweisheiten, bei denen sich schon manch ein Mundartfreund mitgröhlend an der Bühnenkante wiedergefunden hat. Dank Mandoline, Banjo oder Mundharmonika wird aus Wippsteert die Rockband mit Folkanstrich – bodenständig, ehrlich und geradeaus.
Mit „An un för' sück“ veröffentlichen Wippsteert 2019 in Kooperation mit Timezone Records ihr zweites full-length Album. Bereits der Opener „Alke“ ist ein Liebesbeweis an die Plattdeutsche Sprache. Als die Gier eines Gastwirtes zu groß wird während er die Dorfbewohner von ihren Pflichten abhält, stürzt er ins Verderben. Mit seinem Wirtshaus versinkt er im Boden und ist fortan dazu verdammt, sein Dasein als Geist zu fristen. Schlag 12 in der Nacht, so erzählt man sich noch heute, kann er heraufbeschworen werden. Ganze Generationen überlieferten die „Alkensage“. Sie erzählt die Entstehungsgeschichte des Dorfes Alfhausen im Osnabrücker Land und wurde nun von Wippsteert vertont.
Fremdgehen? Kennt der Niederdeutsche nicht. Er frisst „Urvert Öwer“. Auch abseits der Lagerfeuererzählung „Alke“ erzählen die fünf Musiker „an und für sich“ Geschichten von Zuhause – von Zusammenhalt („Holt un Isen“) und Verlust („Wii“), den Naturgewalten („De Wind“) und Gemeinschaft („Schwotte & Witte“). Wer kennt sie nicht, die durchzechte Nacht die kein Ende findet („Knäidäipte“) oder den kauzigen Typen aus der Nachbarschaft („Wenn' we ümm nich hat hadden“)?
Aufgenommen und produziert wurde „An un för' sück“ von Matthias Lohmöller im DocMaKlang-Studio in Osnabrück. Die Produktion wird gefördert durch den Landschaftsverband Osnabrücker Land und den Landkreis Osnabrück.
Wippsteert gründeten sich 2014 in Alfhausen-Thiene im Osnabrücker Nordkreis in Niedersachsen. Rund ein Jahr später produzierten und veröffentlichten die Musiker ihr erstes Album “Folkplattcore” in kompletter Eigenregie.