Drei Jahre hat es nun gedauert, dass der Berliner Songwriter Marceese sein zweites Baby Kreuzberg-Album veröffentlicht. Schuld an der langen Wartezeit sind neben seinen über 100 Solo-Konzerten im Jahr auch seine weiteren musikalischen Projekte. So hat er in der Zwischenzeit mit seiner Desertrock-Band Red Stoner Sun ein Doppel-Album und drei weitere KISS-Cover-CDs veröffentlicht und seine Kinderlieder-Band Raketen Erna vorangetrieben.
Auf „Speak of the Devil“ findet man einen sportlichen Spagat der Genres, wie man es vom Berliner gewohnt ist. Während der Opener „You can't bring me down“ noch knietief im Blues sumpft, ist „The root of evil“ swingig und rock-a-billy-esk und vom drivenden QOTSA-Garage-Rock bei „Blonde on Blonde“ bis hin zum intimen Abschiedslied „It's the end“ am Piano, wird das Feld des Rock'n'Roll in all seinen Facetten beackert. Die erste Auskopplung „Down by the lake“ handelt von einem Serienkiller und auch sonst wohnt dem Album eine spooky Grundstimmung bei.
Man könnte meinen Jim Jarmusch hätte um einen Soundtrack gebeten und „Speak of the Devil“ bekommen. Aber auch die folkigen Momente sind mit „What the fuzz?“, einem Abgesang auf die Rechtsextremen, enthalten und bei „Thank you“ rechnet Baby Kreuzberg mit einem Veranstalter ab. Mit „Twilight“ zaubert Marceese dann noch einen lupenreinen Ohrwurm hervor, der keiner sein will.
„Speak of the Devil“ erscheint bei Timezone Records als Gatefold-Vinyl inklusive Download-Card, auf der 3 Bonus-Tracks enthalten sind.
Ab November ist Baby Kreuzberg dann wieder quer durchs Land auf Solo-Tour. The man comes around.
01 You can’t bring me down
02 The root of evil
03 Down by the lake
04 Blonde on blonde
05 It’s the end
06 Twilight
07 Thank you
08 What the fuzz?
09 Two kinds of people
10 Be nobody
11 Girl with spanish eyes
12 Looking for a change (live)