Bongen’s - Fragebuch (CD) (5871774040217)
Bongen’s - Fragebuch (CD)
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Köln–Wuppertal–Lennestadt ist das geografische Dreieck von Bongen’s. Und Rock–Indiepop–Singer/Songwriter das Musikalische. Mit ihrem dritten Studioalbum „Fragebuch“ liefern sie ein liebevoll arrangiertes und ruppig-zungenfertiges Kraftpaket ab. Drei Jahre lang wurde geschrieben, arrangiert, aufgenommen, verändert, verworfen und wieder neu aufgenommen. Doch am Ende war die kniffligste aller Fragen, die nach dem Titel des Albums. Dabei war es so naheliegend:
„Ich hab da so ein Notizbuch, schon seit es diese Band gibt. Da kommen Textideen rein, lose Gedanken, Wörter, die mir gefallen. Und Fragen. Immer wieder Fragen. Und irgendwann hab ich in Großbuchstaben „Mein Fragebuch“ vorne auf den Umschlag geschrieben,“ erinnert sich Mario Bongen, Sänger und Songschreiber der Band. Die Wortschöpfung schaffte es dann in den Liedtext von „360°«“und schließlich auf das Cover des neuen Tonträgers.
Also kommen wir zu den Fragen. So eine Album-Produktion zum Beispiel wirft eine Menge Fragen auf: Die nach dem Sound. Der richtigen Attitüde. Die nach der Song-Zusammenstellung. Wie man den Hörer auf eine Reise schickt. Wie man es in den 2010er Jahren noch schaffen kann, jemandem 45 Minuten Aufmerksamkeit abzutrotzen. Und dann ist da noch die Frage nach der Finanzierung. Darauf fanden die vier Musiker eine zeitgemäße Antwort: Crowdfunding. Mit der Kampagne „Bogen’s Vier und ihr“ wurde das nötige Kleingeld gesammelt, um unabhängig und kompromisslos genau das Album zu schaffen, das die Vier im Sinn hatten.
Herausgekommen ist eine Platte mit viel Licht und viel Schatten.
Warm und krachig. Gefühlvoll und wütend. Ohne Berührungsängsten vor altmodischen Genres (Country, Folk) oder neumodischen Instrumenten (Bierflaschen). Hauptsache es dient dem Song, seiner Geschichte. Und so bekommt jede Geschichte die Kulisse, die ihr zusteht: Der polternde Walking-Bass bei „Diese Beine werden nie wieder humpeln können“, die ein- dringliche Orgel-Hookline bei „Das hier ist es“ oder das schaurig-schöne Bläser-Ensemble bei „Grab ein Grab“. Die Texte sind frei von Plattitüden und aufgesetztem Gehabe. Stattdessen persönliche Anekdoten, kitschbefreite Liebeslieder und grob gehobelte Alltagspoesie.
„Warum bin ich hier? Und wieviel Prozent von mir?“
Zeilen wie diese zeigen schlicht und präzise auf das große Ganze und auf die Wahrheit, die immer irgendwo dazwischen liegt – Fragen lügen eben nicht. So eröffnet sich freie Sicht auf das Innenleben des Songschreibers – zumindest soweit man das erwarten kann, von einem, der lieber Fragen stellt, statt Antworten zu geben. Wenigstens eine Antwort liefert das „Fragebuch“ dann doch noch: Beim Schluss-Song lautet das Mantra „Folge den Zeichen“. Und für Bongen’s stehen derzeit alle Zeichen auf Grün.

1. Das letzte Lied
2. Boxer
3. Diese Beine werden nie wieder humpeln können
4. Das hier ist es
5. Wo ich hin will
6. 360°
7. Grab ein Grab
8. Am traurigsten Tresen der Gegend
9. Krzwrtrtsl
10. Blaues Auge
11. Geschlossene Gesellschaft
12. Der im gelben Regencape
13. Zeichen

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