Dozzler & Van Merwyk - Darkest Night (CD)
Mit „Darkest Night“ feiern zwei international anerkannte Blueskünstler, Christian Dozzler & Michael van Merwyk, ihr Debüt als Duo. 2012 trafen sich die beiden Europäer (die sich seit der gemeinsamen Arbeit am Larry Garner-Album „Embarassment to the Blues“ kennen) dann aber zufällig in Memphis wieder und schmiedeten dort Pläne für ein gemeinsames Projekt. Nach einer ersten, erfolgreichen Europatournee zeigen diese zwei Spieler von Weltrang auf „Darkest Night“ nun ihr ganzes Können.
Der gebürtige Wiener Christian Dozzler, mittlerweile in Dallas ansässig, ist ein hochgeschätzter Vertreter des Piano-Blues, der auch meisterhaft mit Mundharmonika und Akkordeon umgeht. Sein Partner, der deutsche Multi-Instrumentalist Michael van Merwyk, sammelte zunächst bei Hunderten von Auftritten in seiner Heimat Erfahrung und konnte in den letzten Jahren dann die internationale Bühne im Sturm erobern.
Auf „Darkest Night“ präsentieren die beiden Zweimetermänner handgemachten Akustikblues vom Feinsten. Unter den insgesamt 13 Titeln befindet sich u.a. auch die eine oder andere in Vergessenheit geratene Bluesrarität, teilweise mit knapp 100 Jahren auf dem Buckel. Das Duo zeigt also einen tiefen Respekt für die Tradition – möchte aber keineswegs in der Vergangenheit stehen bleiben.
So haben sie an einem Tag bei einer lockeren Aufnahmesession auch auf etliche Titel aus eigener Feder zurückgegriffen. Mehrere von Dozzler komponierten Stücke, wie bspw. „Long Cold Winter“ oder „Try To Forget“, setzen auf die Geschicklichkeit und Kraft seines Pianospiels im Barrelhouse-Stil; von der feinfühligen Akustikgitarre van Merwyks abgerundet, erwecken sie den Geist solch legendärer Duos wie Big Maceo Merriweather & Tampa Red oder Leroy Carr & Scrapper Blackwell. Seine Ballade „A Million Miles“ erklingt dafür wesentlich moderner und suggeriert sogar die Country-Koryphäe Willie Nelson. (Das Jahrzehnt in Texas hat bei Dozzler offenbar abgefärbt.) Zu den Songbeiträgen von van Merwyk zählt die groovende Uptempo-Nummer „Good Lovin'“ wie auch das denkwürdige, von Larry Garner mit verfasste „Ain't No Bluesman“. Fast noch beeindruckender ist der elegante, von Herzen kommende Titelsong „Darkest Night“: Hier wird der sehnsuchtsvolle Klang der Lapsteel-Gitarre subtil und effektiv vom Piano unterstützt. Das ausgelassene Instrumentalstück „Sir Wilson's Bounce“ beschwört dagegen den Boogie-Woogie-Geist der 1940er und macht Lust auf mehr.
Nach der Veröffentlichung von „Darkest Night“ im Frühjahr 2014 machen sich Dozzler & van Werwyk unter dem Motto „Four Meters of Blues“ auf den Weg und touren erneut ausführlich durch Europa. Auch live wird durch ihren gekonnten Umgang mit älteren Bluesjuwelen und neuen, eigenen Stücken eines deutlich: Diese beiden Musiker sind nicht nur groß, sondern auch großartig.
01 Good Loving
02 I Can´t Sleep
03 I'm Gonna Rock Some More
04 Ain´t No Bluesman
05 Some Cold and Rainy Day
06 Loose Lips
07 Long Cold Winter
08 A Million Miles
09 Black Ace
10 I'll Try to Forget
11 Sir Wilsons Bounce
12 It´s Alright
13 Darkest Night