Die Ideen kommen beim Spielen. Manchmal braucht man gar keine Programmatik, um trotzdem etwas Programmatisches zu machen. Denn die Ideen liegen in der Luft. Sie umschweben uns tagaus, tagein. Wenn wir wollen und dazu in der Lage sind, brauchen wir sie nur einzufangen. Wir müssen nichts weiter tun, als unsere Antennen auf Empfang zu stellen, der Rest passiert von selbst. So geschehen bei Sängerin Britta-Ann Flechsenhar und Gitarrist Christian Kögel, seit mehr als anderthalb Jahrzehnten auch als Flexkögel unterwegs. Ihr drittes Album beginnt wie der Soundtrack zu einem urbanen Film Noir, der mit unserer vorauseilenden Erinnerung spielt. Da muss doch schon was vor uns gewesen sein.
In der Kombination von Leichtigkeit und Beiläufigkeit erlangen sie die Freiheit, mit den Songs zu machen, was für sie selbst wichtig ist, ohne die Demut vor den Originalen zu verlieren. Es ist ganz und gar Bernstein und doch auch wieder überhaupt nicht. Nicht zuletzt die Texte der „West Side Story“, Liebe und Gewalt vor dem Hintergrund des Kampfes zweier verfeindeter Gangs in New York Ende der 1940er Jahre, lässt viele Parallelen zum Leben in europäischen Großstädten, allen voran Flexkögels Heimatstadt Berlin zu.
Mit Bassist Paul Kleber und Drummer Hans Otto springen Britta-Ann Flechsenhar und Christian Kögel lustvoll, sinnlich und selbstbewusst über alle äußeren Grenzen von Jazz und Pop hinweg und drücken ihrem Lebensumfeld ihren ureigenen Stempel auf. Musik, die nicht nur zum Hören einlädt, sondern zum Dabeisein und Mitmachen. Ein Stück Aufbruch im Innehalten.
1. Intro/Cool
2. Some Other Time
3. somewhere
4. America
5. A Boy Like That
6. Something’s Coming
7. Around The Corner
8. Lonely Town
9. Tonight
10. Jet Song