Sportlich, sportlich: Irgendwo zwischen modernem Metal, Alternative Rock mit progressiven Einflüssen und mächtigem Stadionrock meistern Nump geradezu akrobatisch den Spagat zwischen Konvention und musikalischem Anspruch. Die Musik des fränkischen Fünfergespanns variiert bewusst, teils schon provokativ, zwischen tonnenschwerem 7-Saiter-Riffing und atmosphärisch-balladesker Epik, wartet dabei jedoch stets mit durchdachten Songstrukturen auf.
Da holzen die Jungs einerseits mit tighter Wucht und meterhohen Gitarrenwänden, um sich im nächsten Moment in minimalistischen Klangexperimenten zu verlieren und beweisen nebenher mit geradezu beiläufiger Selbstverständlichkeit, dass die Kunst des Gitarrensolos im modernen Rock und Metal noch längst nicht ausgestorben ist. Gerade der Kontrast ist bei Nump das kennzeichnende stilistische Element, das als Rahmen ihres musikalischen Schaffens dient.
2017 erscheint mit „Sun Is Cycling“ das vierte Studioalbum von Nump mit neun brandneuen Songs. Ordentlich Groove, eingängige Hooklines und hohe Livetauglichkeit dienten als Vorgabe des Songwritings. Auch soundtechnisch konnte im Vergleich zu den Voralben eine ordentliche Schippe draufgelegt werden.
Ganz klar: Die Musik macht wirklich Spaß, auch weil schnell klar wird, dass ebenso handwerklich einiges geboten wird. Songwriter Thorsten Geschwandtner beweist ein herausragendes Songwriting-Talent und wird von Sänger Christian Seynstahl mit teils genreuntypisch melodiösen, teils kräftigen Vocal-Lines unterstützt. Das musikalische Einfühlungsvermögen ergibt das stimmige Gesamtbild: Die Band Nump.
01 Fire
02 Social Cancer
03 Cold At Night
04 Modern Slaves
05 So Far Away
06 How Sad A Fate
07 Bloodlines
08 Blood On Their Hands
09 Sun Is Cycling