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Wegweisendes erstes Album von den wahren Erfindern des Folk-Punks
Steve Baker kam 1976 nach Deutschland mit Have Mercy, eine verrückte anglo-amerikanischen akustischen Blues- und Jugband, zu deren Mitglieder auch Henry Heggen und Rory McLeod gehörten. Der deutsche Bluesexperte Werner Weber, der die Band in London live erlebte und sie spontan einlud, in seiner Heimatstadt Aachen zu spielen, beschrieb ihre Musik treffenderweise als „Rocking Harmonica Blues“. Im Geist war sie aber in mancher Hinsicht näher an der Energie der damals keimenden Punkrock Szene. Have Mercy landete später in Hamburg, der norddeutschen Hafenstadt, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der britischen Beat Musik spielte. Hier verhalfen ihre zügellose Interpretationen von Blues- und Jugband-Klassikern der Band zu einem Ruf als eine der heißesten Live-Acts der damaligen Hamburger Szene.
Dank ihrer eigenwilligen und authentischen Spielweise sowie ihrer mitreißenden Live-Shows, erlangte Have Mercy in ihrer Wahlheimat rasch eine gewisse Bekanntheit und die Band bekam bald einen Plattenvertrag angeboten. Antagon Records hatte kürzlich LPs von der schottischen Folk-Ikone Alex Campbell, sowie dem Jazz-Sänger Bill Ramsey veröffentlicht, nun kam Have Mercy dazu. Wie der Zufall es haben wollte, wurde Boodlam in den gleichen zwei Februarwochen 1977 in Hamburg aufgenommen, als The Clash mit den Aufnahmen für ihr gleichnamiges Debutalbum in London zugange waren.
Neben dem Titelsong enthält das Album reißende Versionen von Leadbellys „Midnight Special“, Sonny Terry & Brownie McGhees „Poor Man But A Good Man“ und J.B.Lenoirs „Mojo Boogie“, wie auch mehrere Originale, darunter Steve Bakers „Hustle On Down“, sowie zwei frühe Songs von Rory McLeod, „Collector Man“ und das skurrile „Somebody Else Will“. Vom Sound geballter Bluesharps angetrieben, mit den formidablen Stimmen von Heggen und McLeod, unterstütz vom Backing-Gesang der anderen, und getragen durch den doppelten Dobros von Brian Barnett und Dick Bird, strotzt das Album vor jugendlicher Energie. Der Verdacht liegt nah, daß Have Mercy die wahren Erfinder des Folk-Punk sind. Nach 40 Jahren sind diese diese wegweisenden Aufnahmen endlich wieder erhältlich, als Download von Timezone Records.
Steve Baker: harmonica, vocals, kazoo, guitar
Brian Barnett: guitars, vocals, kazoo
Dick Bird: guitar, vocals, mandolin, washboard
Jon Echols: harmonica, vocals, percussion
Henry Heggen: lead vocals, harmonica, jug, washboard, kazoo
Rory McLeod: Lead vocals, harmonica, jug, washboard, spoons
Werner Weber: rhythm guitar (Dallas Rag)
1. Mojo Boogie (J.B. Lenoir)
2. Hustle On Down (Steve Baker)
3. Somebody Else Will (Rory McLeod)
4. Poor Man But A Good Man (Terry / McGhee)
5. Stealin’ (Gus Cannon)
6. Biggest Kick (Henry Heggen)
7. Dive Bomber (Have Mercy)
8. Viola Lee (Noah Lewis, Gus Cannon)
9. Dallas Rag (Trad. Arr. Dick Bird / Werner Weber)
10. Blind Man (Lafayette Leake)
11. Collector Man (Rory McLeod)
12. Wine (Sticks McGhee)
13. Midnight Special (Leadbelly)
14. Boodlam Shake (Trad. Arr. Have Mercy)