„Please put your trust in me, this isolation makes me freeze“ - Für ihr erstes Album, nach vier im Eigenvertrieb veröffentlichten EPs, legen sich die 2018 gegründeten BAD MOON wie selbstverständlich auf die Couch.
Sänger und Texter Joerg Willerscheidt konnte noch nie (gut) über die fröhlichen Dinge singen. Auf NO ME MIRES begibt er sich, als Protagonisten der zehn Songs, in die Isolation eines fiktiven Sanatoriums - und scheitert größtenteils. Und doch scheint es, als könne der düster, einnehmende Sound der Band um Andreas Brychcy, Bernhard Schrader, Frank Hunold und Jens Munzert genau diese Atmosphäre, wie nie zuvor, in die Musik des Albums übersetzen.
Cut it out, das sich überschlagende Tics und das sich an epischer Dramatik treiben lassende All those edges etwa, drehen sich um die Trennung von Geist und Person und wirken im Vorausblick auf das, das Album abschließende Here comes the dark wie ein ruheloses Pendel, dem man lieber Stillstand als Schwung wünscht.
Im aufwühlenden Go Ahead schwankt Willerscheidts Stimme so stark, als wolle er aller Unsicherheit zu Trot, der Ausweglosigkeit ein akustisches Denkmal setzen.
Und doch brechen in die vorrangig dunkel gefärbten Songs immer wieder kühlende Basslinien und an frühen 90er Indierock erinnernde Gitarrenwände wie wunderbar emotionale Lichterblitze ein.
So entwerfen BAD MOON mit den treibenden, fast schon Pop atmenden Green Stage, dem verträumten Dreamshow und nicht zuletzt mit dem wabernden, an Sparklehorse angelehnten Backdrop eine Art hochmelodiösen Indierock, jedoch in einer Version, die nicht draußen spielt sondern im Labyrinth des Innenlebens.
Welcome to the Bad Moon Sanatorium: „Where signances are setfor healing potions or poisonous properties“.